– Bayerns Gegner FC Valencia im Porträt
Berlin/Valencia (dapd). Halbhoch, halblinks – Mauricio Pellegrino wird am Mittwoch sicher wieder seinen Schuss von damals vor Augen haben. Den fünften Elfmeter des Argentiniers hielt Oliver Kahn im Finale der Champions League 2001 und machte den FC Bayern so zum Europapokalsieger.
Und jetzt muss Pellegrino mit dem FC Valencia wieder gegen die Deutschen ran. Die Zeiten haben sich geändert. Der baumlange Verteidiger von einst ist als Trainer an die Seitenlinie gewechselt. Sein Klub, der Endspiel-Verlierer 2000 und 2001, ist mittlerweile hoch verschuldet und muss Jahr um Jahr seine besten Spieler verhökern. Juan Mata, David Villa, David Silva, Raul Albiol – wegen der akuten Finanznot wechselten sie alle für mehrstellige Millionenbeträge zu den Großen und Reichen Europas.
Für Valencia, das wegen Finanznot und Wirtschaftskrise derzeit weder das neue Mestalla-Stadion fertigstellen noch das alte verkaufen kann, bleibt als Maximalziel in Spanien nur Platz drei hinter den Lichtjahre entfernten Teams von Barcelona und Real Madrid. Dreimal in Folge gewann Valencia unter Pellegrinos Vorgänger Unai Emery die „andere Liga“, wie sie in Spanien sagen – am Ende allerdings jeweils mit 20 bis 30 Punkten Rückstand auf die beiden Giganten.
Die Fans sehnen sich vergeblich nach Siegen gegen die Großen. Auch in der Bayern-Gruppe geht es nur um das Erreichen des zweiten Platzes. Dabei helfen soll Roberto Soldado, der vorige Woche Spanien vor einer Blamage in Georgien rettete. Auf den 27 Jahre alten Stürmer werden die Münchner Verteidiger achten müssen, ebenso auf den gefährlichen Distanzschützen Tino Costa und Frankreichs Nationalverteidiger Adil Rami bei Ecken und Standards. Mit Kapitän David Albelda und Fernando Gago fehlen jedoch zwei zentrale Spieler.
Dreimal trafen Bayern und Valencia in der Champions League bisher aufeinander, dreimal stand es nach 90 Minuten 1:1. Eine Fortsetzung der Serie am Mittwoch wäre für Pellegrino und seine Mannschaft sicher ein Erfolg – und ein Elfmeterschießen droht diesmal ja nicht.