Entlang der Panke soll es sehr schön sein und sehr grün, so hatte man es dem Reporter erzählt. Also zog er sich die Wanderstiefel an und lief los, ein bisschen Ruhe suchend. Gefunden? Naja.
Es war oben am S-Bahnhof, als die Stadt dem Wanderer noch einmal ihr Gesicht zuwandte. Sie trug eine Trainingsjacke der brasilianischen Selecao, die Stadt, sie hatte zwei Kumpels dabei und schleuderte dem Wanderer einen Satz entgegen, ziemlich wütend und atemlos, sodass es mehr wie ein einzelnes Wort klang: Morukwarumbrauchendiesolangeichfickedieja.
Bevor sich der Wanderer auch nur den Ansatz einer geistreichen Antwort überlegen konnte (er wusste ja leider auch nicht, warum!), waren die drei Halbstarken schon um die nächste Ecke verschwunden. Besser so. Nicht ablenken lassen.
Es galt ja einen Plan zu verfolgen.
Der Plan, das war an diesem durchaus schönen Montagmittag, 20 Grad und ein paar weiße Wolken: mal hinaus ins Grüne zu fahren, beziehungsweise: hinein, denn das Grüne lag in diesem Fall mitten in Berlin – entlang des kleinen Flüsschens Panke, das sich quer durch den Berliner Ortsteil Gesundbrunnen schlängelt. Von der Mündung unten an der Müllerstraße sollte die Wanderung gehen bis hinauf zur Bezirksgrenze am S-Bahnhof Wollankstraße, wo Pankows grüner Bürgerpark beginnt. Der Wanderer, der eigentlich nur ein Reporter in Wanderstiefeln war, hatte gehört, dass es sich Panke-aufwärts ganz vorzüglich ausschreiten ließe. Perfekte Voraussetzung, um die Stadt und all ihre Lautheiten gleich zu Wochenbeginn mal hinter sich zu lassen. Gute vier Kilometer, immer am Ufer entlang.
Auf, auf!