– Beim Supercup begegnen sich zwei der größten Talente Belgiens: Eden Hazard und Thibaut Courtois
Monaco (dapd). Wenn Marc Wilmots am Freitagabend seinen Platz auf der Tribüne des Stade Louis II in Monaco eingenommen hat, wird sich vor dem Anpfiff des UEFA-Supercups ein zufriedenes Lächeln über sein Gesicht legen. „Zwei meiner jungen Spieler in so einem wichtigen Spiel zu sehen, das wird toll“, sagt der belgische Nationaltrainer der dapd.
Wilmots ist von Amts wegen im Fürstentum, er beobachtet zwei der größten Talente seines Landes, Offensivspieler Eden Hazard, 21 Jahre ist er alt, und Torwart Thibaut Courtois, 20. Sie stehen beim gleichen Verein unter Vertrag, dem FC Chelsea, und doch werden sie sich in Monaco als Gegner treffen. Courtois soll beim Champions-League-Sieger aus London einmal die Nachfolge von Petr Cech antreten, zuvor aber als Leihspieler bei Atletico Madrid Erfahrung sammeln.
Viel mehr noch als der 1,98 Meter große Keeper steht Hazard derzeit im Fokus, für den der FC Chelsea diesen Sommer rund 40 Millionen Euro nach Lille überwiesen hat. Wilmots hat ihm nach Amtsübernahme im Mai sofort die Nummer 10 im Nationalteam garantiert. „Er ist unser Mann für die entscheidenden Pässe, er macht den Unterschied“, sagt Wilmots. Vom „neuen Messi“ schwärmen nicht nur belgische Medien, nachdem der Techniker beim OSC Lille in Frankreich zweimal hintereinander bester Feldspieler wurde und im vergangenen Jahr in 38 Spielen 20 Tore schoss und 22 vorbereitete.
Nach den Stärken seines Zehners befragt, holt der Ex-Schalker Wilmots weit aus: „Die Ballannahme Richtung Tor, seine Technik und seine Schnelligkeit im eins gegen eins“, sagt er „außerdem ist er dribbelstark und, was ganz wichtig ist, auch torgefährlich.“ Auch beim Champions-League-Sieger macht sich das bereits bemerkbar, Hazard hat sich in drei Ligaspielen bereits an sechs Treffern beteiligt. „Es klappt schon gut mit Torres, er hat viele gute Spieler um sich wie Mata und daher viel freien Raum“, sagt Wilmots. Den weiß Hazard mit blitzschnellen Antritten und wendigen Dribblings zu nutzen, schon zwei Elfmeter hat er so provoziert.
In der Auswahl wartet Wilmots noch auf den ganz großen Durchbruch seines Jungstars, daher weist er auch die Messi-Vergleiche zurück. „So weit sind wir noch nicht“, sagt er bestimmt. „Wir dürfen nicht die Erwartungen von ganz Belgien auf ihm abladen, auf dem Jüngsten.“ Die Sache mit Messi, das sei nur etwas für Journalisten.
Über kurz oder lang wird Hazard an der Stamford Bridge Unterstützung von seinem Landsmann Courtois bekommen. Er ist seit 2011 designierter Nachfolger des Weltklasse-Torwarts Cech aus Tschechien. Zuvor aber soll sich der lange Mann in der Praxis bewähren. Das tat er im Vorjahr, absolvierte 52 Pflichtspiele und wurde in Bukarest Europa-League-Sieger mit Atletico Madrid. „Er macht große Fortschritte und hat zwei Jahre lang hervorragend gespielt“, sagt Wilmots im dapd-Gespräch.
Seine Erwartungen für das Supercup-Duell sind klar: „Ich will nur ein gutes Spiel von beiden sehen, dann bin ich glücklich“, sagt der Nationaltrainer, der schon das schwierige WM-Qualifikationsspiel gegen Kroatien am 11. September im Blick hat. Einen Favoriten hat er beim Vergleich von Chelsea gegen Atletico nicht. „Ich bin kein Fan von einer der Mannschaften, ich bin ein Fan von belgischen Spielern, die gesund und in guter Form sind.“